Maria Braig: “Nennen wir sie Eugenie”

5. November 2015 | Kategorie: Archiv

Autorenlesung

Eugenie steht für viele Flüchtlinge mit ähnlichen und doch immer ganz persönlichen Schicksalen. Die Grundzüge ihrer Geschichte sind einem realen „Fall“ entliehen.

Eugenie lebt im Senegal, sie liebt eine Frau, mit der sie eine heimliche Beziehung führt, da im Senegal Homosexualität unter Strafe steht.

Autorin Maria Braig

Autorin Maria Braig

Als ihre Eltern sie mit einem älteren Mann verheiraten wollen und Eugenie sich weigert, erfährt ihre Familie von ihrem Lesbischsein. Eugenie gelingt es, trotz Drohungen und Schlägen den Namen ihrer Partnerin zu verschweigen.

Sie erhält Morddrohungen aus ihrem bisherigen Freundeskreis und beschließt aus Angst vor tätlichen Angriffen und Strafverfolgung, die Jahre im Gefängnis bedeuten kann, den Senegal zu verlassen.
Eugenie flieht nach Deutschland, wo sie Schutz und Hilfe erhofft und um Asyl bittet. Sie erlebt das übliche Asylverfahren: Anhörung, Unterbringung in einer heruntergekommenen Sammelunterkunft, Residenzpflicht, schlechte Lebensbedingungen aufgrund des Asylbewerberleistungsgesetzes und schließlich die langersehnte Entscheidung über ihren Antrag, die ihr Leben für immer verändern wird.
Eugenie trifft verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Flüchtlingsschicksalen, erfährt Langeweile, Hoffnungslosigkeit und Perspektivlosigkeit während des Wartens auf eine Entscheidung.
Aus der nichtendenden Zeit des Wartens auf eine Entscheidung wendet sich das Blatt und mit einem Mal sieht sie sich in der Situation, dass sie eine ganz eigene Entscheidung treffen muss …

 

Termin: Samstag, 21.11.2015, 11.00 – 13.00 Uhr, Haus der Geschichte Bonn, großer Saal

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