Vortrag mit Nino Müntnich

4. Oktober 2017 | Kategorie: Aktuelles

Niko Pirosmani. Leben und Werk.

Von den georgischen Weinbergen in den Louvre.

Vortrag mit Nino Müntnich

„Wer Pirosmani sieht, sieht Georgien.“

Grigol Robakidze

Niko Pirosmani ist ein georgischer Maler, ein Autodidakt, sein Name erreichte schon zu seinen Lebzeiten Berühmtheit. Dennoch starb der Künstler arm und obdachlos. Pirosmani lebte in Georgien, einem Land der frühen Christenheit, in dem Kunst und Kultur bereits im 12. Jahrhundert, der Georgischen Renaissance,  ihre Blüte erreichten. Die Entdecker Pirosmanis, der französische Futurist Le Dantju und die Brüder Sdanewitsch haben Bilder des vielversprechenden Malers 1912 in Tiflis in einer heruntergekommenen Schenke wahrgenommen. Sie schrieben über ihn und stellten seine Werke aus. So war Pirosmani 1913 an der richtungsweisenden, von Michael Larionow organisierten Ausstellung „Mischen – Zielscheibe“ in Moskau mit vier Bilder beteiligt. Pirosmanis Wirkung auf die russische Avantgarde ist vergleichbar mit der von Henri Rousseau in Frankreich. Allerdings ist in diesem Kontext zu beachten, dass Georgien im Osten liegt, weit weg von Europa und fern von Frankreich und Italien, von der klassischen und modernen Kunst. Vieles lernte der Künstler von der Ikonen- und Freskenmalerei, welche im frühchristlichen Georgien eine große Tradition hatte. Zum wichtigsten Impuls in Pirosmanis Werk wird die Liebe zu seinem Herkunftsland. Er spürte den lebendigen Atem seiner Geburtsregion Kisiki und genau so zeichnete er das auf, was er sah.

dav

 

Georgische Schota Rustaweli Literaturgesellschaft

 

 

viewPirosmani Haus-Museum

Nino Muentnich Foto

Bildrechte: Nino Müntnich

Im Vortrag wird eine Parallele gezogen zwischen Henri Rousseau und Niko Pirosmani mit seinem Einfluss auf die Kunstwelt. Weiter wird über die Bindung des französischen Dichters und Schriftstellers Louis Aragon und seiner jüdischen Frau Elsa Triolet, die ursprünglich aus Russland stammte, zu Pirosmani berichtet. Interessant ist ebenfalls die Verbindung des Malers zu Wladimir Majakowski und Lili Brik; sie war die Schwester von E. Triolet und die Muse des berühmten Revolutionsdichters Majakowski. Zu einem der größten Befürworter von Pirosmanis Kunst gehörte Stefan Zweig, der das Bild „Georgierin mit einem Tamburin“ besaß, das nach seinem schicksalhaften Tod in Nordamerika blieb.


Datum: Freitag, 24. November 2017
Uhrzeit: 19:00- 20:30 Uhr
Ort: Seminarraum 1. Stock, Haus der Geschichte

Kommentare sind geschlossen